Ich bin ziemlich enttäuscht von dir, Kopf.

Ich bin genervt.

Ich bin genervt von mir. Von mir und meinem Kopf.

Ich versteh's nicht. Ich versteh es wirklich nicht.

Ich versteh nicht, warum mir gerade alles zu viel ist und warum mein Kopf bei jeder Kleinigkeit sagt "ciao. Ich bin jetzt mal weg."
Das macht mich so unglaublich wütend.
Das Leben ist nicht "Puh ne, ist mir grad zu anstrengend, ich versuch was neues"
Das Leben ist nicht "Arbeit? Ne, hab ich grad keine Lust drauf, ich bekomm jetzt mal eine Panikattacke"
Das Leben ist nicht "Uni? Ne, mag ich nicht. Da bekomm ich jetzt mal schnell sämtliche psychosomatischen Symptome"

Für manche mag das eine Option und ein Leben sein. Für mich nicht. Es ist toll, wenn Leute, die sich nicht wohl fühlen, etwas ändern. Kündigen, auswandern, was auch immer.
Aber KOPF! ich kann nicht, nur weil irgendwas gerade nicht passt, aufhören.
Das Leben ist nicht: Lernen? Zu anstrengend. Ich mach nichts.
Man kann nicht, nur weil schon wieder irgendeine Kleinigkeit nicht so läuft wie gedacht kapitulieren.
Aber mein Kopf macht gerade genau das und er soll aufhören!
Das ist so schwach.
Meiner Meinung nach.
Natürlich hätten wir - glücklicherweise - alle Freiheiten und können werden was wir wollen. Und wir können nichts machen und wären abgesichert.
Aber das bin nicht ich.
Ich bin Arbeit. ich bin aufgaben. Ich lebe für Ziele.
Ich hab im Rahmen meiner (Selbst*-)Therapie 2 Situationen aufschreiben müssen, die mir einfallen, in denen ich richtig glücklich und stolz war.
Situation 1: Ich hab von meiner Uni ein schreiben im 3. Semester bekommen, dass ich zu den besten zähle.
Situation 2: Ich wurde von meinem Professor gefragt, ob ich am Lehrstuhl arbeiten möchte.
Erst später ist mir aufgefallen, dass ich ja den Tag nehmen könnte, an dem ich meinen Hund bekommen habe.
Allein das hat mir deutlich gezeigt, wie viel mir Arbeit, Studium wert ist.
Ich weiß viele sind so "ähhh- immer nur Arbeit, Arbeit. ähhh ich will lieber reisen ähhhh alle gefangen im System" Blabla.
Aber die Menschen verstehen nicht, dass nicht alle glücklich sind, wenn sie keine Aufgabe im leben haben. Und ich bin (grüße an mein Sternzeichen #Steinbock) glücklich, wenn ich lernen kann. Wenn ich arbeiten kann und zeigen was ich kann. Wenn ich eine Aufgabe hab.
Und dann versteh ich nicht, warum mir mein Kopf das streicht.
Ich weiß irgendwas muss geändert werden. Und ich weiß, dass irgendwas mich stresst. Aber ich versteh nicht was! Und ich versteh nicht, warum es ausgerechnet so schlimm ist, wenn ich in die Uni will. Weil genau das mich immer glücklich gemacht hat. Und weil es genau das ist, was ich will.

Und dann bin ich einfach so sauer auf mich. Weil mich Kleinigkeiten aus der Bahn werfen. Weil ich nicht einfach mein Ding durchziehen kann.
Ich weiß, Wut auf mich macht das nicht besser, ganz im Gegenteil.
Aber was soll ich machen, wenn eben das mein Gedanke ist?
Wenn ich für mich persönlich denke, dass man im Leben auch mal Aufgaben hat, die nicht Leicht sind und die keinen Spaß machen. Aber das eben Leben ist. Deswegen finde ich es einfach verdammt schwach von meinem Kopf, dass er so krass aufgibt. Dass er überfordert ist, von Aufgaben die auch andere easy bewältigen. Ich bin ziemlich enttäuscht von dir, Kopf.






*Selbsttherapie, weil Psychotherapie teuer und ich die Stunden sparsam aufzubrauchen und sinnvoll zu nutzen versuche und Kassen-Psychotherapeuten alle ausverkauft sind. #kostenerstattung ich weiß! aber ich weiß halt leider auch um den Kampf mit den Kassen, und manchmal weiß ich dann eben schon, wann aufgeben mehr Sinn hat, als weiter machen. 






Kommentare

  1. ich fühle diese blöde gedanken genau wie du manchmal. Versteh wärde ich in solchen Situationen nieh meinen Kopf . Bloß muss ich dann wieder finden was mich wirklich ausmacht .Das hoffe ich meistens zu finden wenn ich mir nichts gutes tuhe sonder anderen. Anderen kann mam viel leichter eine freude machen und sich mit freuen (klassisches helfersyndrom) . z
    Aber das darf nieh zu viel werden was ich mache muss immer schön ausgeglichen bleiben sonst bin ich gleich wieder unausgelichen und mein Kopf ist schon wieder zu laut also gedanken los lassen ausatmen. einatmen. das leben leuft seine bahnen . das leben schön wenn man weiß für welche Menschen man wirklich wichtig und wertvoll ist . Und davon gibt es zum glück genügen Menschen für die man wichtig werden kann oder einfach ist. Du bist aufjendefall jemand der für Menschen wichtig ist egal was dein kopf grade macht !
    Man das war schwer zu schreiben . ich versteh mein kopf immer noch nicht glaube habe das Thema verfehlt rede wirder nur von mir jeder muss leider seinen eigenen weg finden mit sein kopf klar zu kommen und das ist ganz normal glaube ich .

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  2. Servus Amelie,

    ich hoffe es ist ein sehr gutes Zeichen, daß du schon sehr lange nichts mehr geschrieben hast ����

    Viele Liebe Grüße

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