Lawisintheair

"Du bist Jurastudent wenn für dich das Wort Hausarbeit ein Synonym für Semesterferien ist"

Ah du hast Semesterferien? Schön, tut gut mal frei zu haben, oder?


......

Also ich hab wie so oft nicht aus meinen Fehlern gelernt: Ich hab die Semesterferien wieder komplett falsch geplant und genutzt.
Ich hab mir vorgenommen ein Wenig Pause zu machen, meine Hausarbeit in Strafrecht (#strafarbeit) schreiben, meine Seminararbeit schreiben und das letzte Semester wiederholen. Vor allem Sachenrecht und Strafrecht.
Ich hab die erste Woche komplett frei gemacht. Und mir dann langsam Gedanken zu meiner Hausarbeit gemacht. Und dann gings los. Mir ab da, fast 2 Monate durch gehend stress gemacht. Und mit Stress machen meine ich: Nachts panisch aufwachen, weil man geträumt hat, morgen ist Abgabe, ich bin nicht fertig.  Nur Albträume haben. Anfang März war es wirklich schlimm. Ich konnte keine Sekunde abschalten, weil ich nur dachte: ich schaff das nicht. Ich hab nur an meiner Arbeit geschrieben und hab trotzdem gefühlt nichts geschafft.
Jetzt komm ich so langsam in den fuck off modus und denk mir nur: ich hab kein bock mehr, ich will irgendwie einfach nur bestehen. Aber zum Glück keine Panikattacken mehr. (Ok nicht mehr so viele)
Aber gelernt hab ich natürlich kaum. Was mich schon wieder stresst.

Es gibt halt 2 Probleme.
Problem 1: Ich bin nicht überragend schlau. Ich bin kein Genius, merk mir Sachen nicht nach einmal hören, kann mir Sachen nicht aus dem Stegreif herleiten. Ich muss das halt (wie viele andere auch) mit Fleiß ausgleichen. Also lernen, lernen, arbeiten.
Das gute ist dabei: ich lern meistens ganz gerne. Wenn mich die Arbeiten wieder zu sehr gestresst haben und ich wieder kurz vorm Aufgeben war, hab ich mich entspannt, indem ich gelernt hab. Und ungezwungenes lernen entspannt mich wirklich. Trotzdem hab ich dann halt eben nur Jura gemacht und ich hätte gern auch mal ein bisschen Pause gemacht.
aber da kommen wir auch schon zu
Problem 2: Ich stress mich selber. Ich stress mich selber immer viel zu viel, aber ich kann nicht anders. Sobald ich etwas mache, was nicht mit Jura zu tun hat, bekomme ich ein schlechtes gewissen (allein jetzt, während ich hier schreibe und weiß, dass, wenn ich dieses Fenster schließe, die Hausarbeit auf dem screen auftaucht.) Aber! ich glaube das liegt nicht unbedingt an Jura, sondern so würde es mir in jedem Studium gehen. Das gute ist, alle sagen "Oh Jura, voll schwer" und mein gewissen sagt sich: stimmt, ich darf überfordert sein, Jura ist halt schwer.
(Wobei ich eigentlich denke, dass jeder Studiengang einen überfordern kann und es einfach auf die Person ankommt)
Ich bin immer noch glücklich mit meiner Wahl. Gesetzesbücher finde ich noch immer einfach geil. Wenn ich einen Schönfelder sehe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. (Ich glaub ich studier nur, bis ich endlich einen Schönfelder habe) Strafrecht ist so faszinierend. Verwaltungsrecht hat mir das letzte Semester verdammt gut gefallen. Sachenrecht und ich werden auch langsam warm.
Nur die Arbeiten stressen mich immer. Ich freu mich aufs Semester, wenn es wieder ruhiger wird und ich endlich diese Arbeiten im Kopf abhacken kann.






Kommentare

  1. Du schreibst richtig super - sobald ich angefangen habe einen Satz zu lesen, kann ich nicht mehr aufhören weiter zu lesen. Du triffst einfach die richtigen Worte.
    Du schreibst in Deinem FOCUS-Artikel, dass man keine Angst haben muss, etwas Falsches zu sagen: Also dann - ich finde Dich toll, hübsch und attraktiv - trotz Rollstuhl. Ich hoffe, ich finde gerade die richtigen Worte - der Rollstuhl macht Dich auf jeden Fall nicht weniger attraktiv oder weniger hübsch. Keine Angst - ich bin glücklicher Familienvater und Du könntest meine Tochter (oder viel besser Schwiegertochter - das wäre cool) sein, aber das braucht einen ja nicht davon abzuhalten, jemandem ein Kompliment zu machen. Ich hoffe, mir ist es ein wenig gelungen. Ich wünsche Dir einen wunderschönen und achtsamen Tag.

    Danke, dass Du mich ein wenig an Deinem Leben hast teilhaben lassen.

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