Ich bin oft richtig genervt von Leuten, die unaufgefordert fragen , ob sie helfen können.
Das mag jetzt blöd klingen, aber es nervt einfach! Klar meinen es die Menschen gut ,aber
 Ich bin körperlich behindert und nicht geistig , ich kann nach Hilfe fragen .

Ein paar bespiele :
-Meine Schwester und ich gehen/fahren normal auf dem Gehweg , als ein Mann auf nem Fahrrad anhält und fragt ob er helfen kann.... ( klar ?!)

- Ich war dabei meine Jacke auszuziehen , als ein Mann herkommt und sie mir auszieht!
Und nichtmal reagiert hat als ich ständig wiederholt habe , dass ich das selbst mache.

- Ich stehe im Supermarkt am Eingang und warte auf meine Eltern , kommen in 5 min insgesamt 10 Leute an und fragen ob sie helfen können!

Ich hasse das , aber man kann auch nicht böse sein , weil es ja gut gemeint ist .


Kommentare

  1. Ok, das mit der Jacke ist schon hammer. :D Ich denke, ich kann's schon nachvollziehen. Das mag so ähnlich sein, wie im Klamottenladen. Man will nur mal was nachsehen oder rumstöbern und auf jeder Etage wird man gefragt, was man für einen tun kann. Was anderes ist es in der Kneipe, da sitzt der Gast am Tisch & hat kB für jedes Bier aufzustehen.

    Aber mal von der Seite eines(!) Hilfswilligen betrachtet, ich persönlich tu' mich mit solchen Situationen auch nicht unbedingt leicht. Tatsächlich habe ich ein generell schlechtes Gewissen Beeinträchtigten gegenüber. Ich hatte eher wenig Kontakt zu solchen, und da Beeinträchtigte in unserer Gesellschaft nunmal auch eher am Rande und nicht in der Mitte leben - so wie's eigentlich sein sollte - weiß ich nie, wie ich mich zu verhalten habe. "Wie jedem anderen gegenüber auch." ist da die häufigste Antwort. Aber wie soll das gehen? Welcher Scherz bzgl. der Beeinträchtigung, die Betroffene ja gerne selbst auch oft machen, witzig und welcher geschmacklos? (Da das subjektives Empfinden ist, gibt's darauf keine Antwort) Da sie sich meistens über jeden Kontakt freuen und mir diese RandstattMitte-Geschichte bewusst ist, versuche ich dann immer besonders nett und gesprächig zu sein. Ich möchte ja nicht, dass derjenige denkt, ich wäre abweisend oder hätte kB auf ihn/sie. Dummerweise bin ich vielleicht nett, aber nicht unbedingt sonderlich Hallo-wie-geht's-unterhaltsam. Allein von daher sind Begegnungen mit Beeinträchtigten schon anstrengend für mich und bin froh, wenn's dann auch wieder vorbei ist. Was widerum zur Folge hat, dass ich mich auch dafür widerum schlecht fühle. Mit dem Hilfsangebot versucht man sich dann unbeholfenerweise zu entlasten. Ist aber auch froh, wenn jemand anderes schneller war und besser damit umgehen kann. Und vielleicht auch wegen der Angst, dass es plötzlich heißt "Ich müsste übrigens auch mal auf's Klo..." und man evtl. in die Situation kommt ein fremdes Würstchen in die Hand nehmen zu müssen oder so. xD .oO(Memo an mich selbst: Grillzange kaufen & stets mitführen)

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  2. Fortsetzung:
    Mein deutlich jüngerer Bruder hatte glaube ich im Alter von 12 oder so einen 18jährigen Rollifahrer als Kumpel. Das war solange ok, bis er dem Rollifahrer eine Übernachtung bei sich anbot, wie es Kumpels nunmal so machen. Unsere Mutter, damals schwer berufstätig und alleinerziehend, sah sich überfordert. Wir wohnten in der 1. Etage eines Mietshauses. Wie soll der da hochkommen? Wir haben auch kein Behinderten-WC und was weiß ich welche Bedenken einem da noch kommen. Anstatt jedoch mit ihm zu reden, dass es nicht geht oder wie so nicht wollen und stattdessen anzubieten, dass mein Bruder doch bei ihm übernachten könnte, begann sie das Gespräch mit dem (meinerseits vermutlichen) Vorwand, dass sie die gesamte Freundschaftt wegen des Altersunterschieds für bedenklich hielt und dem Rollifahrer den Umgang mit meinem Bruder verbot.
    Falsche Herangehensweise, meiner heutigen Meinung nach. Unserer Mutter möchte ich aber da auch keinen Vorwurf machen. In ihrer stressigen Welt 2 Kinder allein & berufstätig durchbringen zu müssen, wusste sie sich nunmal auch nicht anders zu helfen. Aber das ist nunmal eine der wenigen Erfahrungen, die ich von Haus aus mitgebracht habe. Was die ganze Angelegenheit noch peinlicher macht ist, dass ich heute Sozialpädagoge bin und mir nach wie vor nicht vorstellen kann mit Beeinträchtigten oder Senioren zu arbeiten, aus Angst überfordert zu sein oder etwas falsch zu machen. Ich arbeite zwar sowieso lieber mit Jugendlichen, Erwachsenen und Familien, aber dennoch finde ich es für meinen Beruf beschämend, dass ich es nicht kann.

    Eine Freundin hat im Freundeskreis einen Rollifahrer. Krankeheitsbild weiß ich grad nicht zu benennen, aber anhand seiner Motorik (gerade schrieb ich Missbildung, fühlte mich wegen der Wortwahl schlecht und hab es in Motorik korrigiert. Wenn mir sowas in einem Gespräch passiert... oh Gott!! o_O) und seiner Schwierigkeit sich sprachlich mitzuteilen, wird er fälschlicherweise von Fremden wohl auch für geistig Beeinträchtigt gehalten. Besagte Freundin berichtet, man würde vielen Idioten begegnen, die ihn nachäffen.

    Ich möchte nicht wissen, wie man diesen Leuten beigebracht hat, wie und ob man überhaupt mit Beeinträchtigten umgeht. In der Soziologie sagt man "Schicht reproduziert sich selbst.". Akademiker erziehen Akademiker, Hartzer ziehen Hartzer heran und Idioten folglich Idioten. Ich persönlich stamme aus der Generation, deren Eltern von Menschen erzogen wurden, die vom 2. WK traumatisiert waren. Da lief sicherlich nicht alles ganz optimal, aber was diese Thematik angeht, hat die gesamte Gesellschaft noch extremen Nachholbedarf.

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  3. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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    1. Wird hier aus Erfahrung gesprochen?
      Flirts entstehen bei so viel mehr , so viel schöneren Gelegenheiten

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